Internes Atemschutztraining

FF Bergedorf trainiert für den Ernstfall

Das Übungsgebäude wurde erkundet, der Angriffstrupp rüstet sich zum Einsatz.

In regelmäßigen Abständen trainieren die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bergedorf den Umgang mit ihren Pressluftatmern (kurz PA). Dieses Geräte ermöglichen es uns, in verrauchte Räume und Umgebungen vorzudringen, um etwaige Maßnahmen wie das Löschen von Bränden oder das Retten von Personen einzuleiten. Bei Bränden entstehen giftige Gase, die wir natürlich von uns fernhalten möchten. Der sichere Umgang mit unseren Pressluftatmern ist eine Lebensversicherung für jeden Feuerwehrangehörigen.

Kannst auch du Angriffstrupp unter PA werden?

Während der fast einjährigen Bereichsausbildung zum Feuerwehrmann/frau erlernt man die Grundtätigkeiten in den verschiedenen Trupps (Angriffs-, Wasser-, und Schlauchtrupp). Darauf aufbauend absolvieren die Kameradinnen und Kameraden einen zweiwöchigen Atemschutzlehrgang in Vollzeit. Dort lernen sie das richtige Ausrüsten mit der vollen Schutzausrüstung, die unterschiedlichen Funktionen und Grenzen der Geräte sowie das taktische Vorgehen z. B. beim Bekämpfen von Bränden. Der krönende Abschluss jedes Lehrgangs ist der Brandcontainer, der für die Heißausbildung genutzt wird. In diesem brennenden Raum erfährt man am eigenen Leib, wie es sich anfühlt, wenn eine Feuerwalze über den eigenen Kopf hinwegfegt.

Natürlich wird niemand unvorbereitet direkt ins Feuer geschickt, denn Sicherheit und Training haben bei uns oberste Priorität!

Bei einem Einsatz können unvorhergesehene Situationen auftreten, auf die wir individuell reagieren müssen. Deshalb treffen wir uns regelmäßig, um verschiedene Szenarien zu üben, die im Ernstfall vorkommen können.

 

Zwei Kameraden haben die Rauchgrenze erreicht und gehen in niedriger Ganghaltung vor.

Suchtechniken

Wenn es im Fernsehen brennt, dann sind ganze Räume szenisch ausgeleuchtet und die Schauspieler finden sofort verletzte Personen. In Wirklichkeit ist das Vorgehen in verrauchten Räumen eine düstere Angelegenheit. Man kann oftmals weniger als 20 cm weit sehen und ist auf den Tastsinn sowie die enge Zusammenarbeit mit dem Trupp-Partner angewiesen. Beim Atemschutztraining üben unsere Kameradinnen und Kameraden deshalb das Auffinden von Personen unter Null-Sicht-Bedingungen. Dazu nutzen wir blickdichte Visiere über den Masken oder verrauchen die Übungsräumlichkeiten mit Theaternebel. Die vorgehenden Trupps setzen dann verschiedene Suchtechniken ein, die wir immer wieder thematisieren und einüben, damit sie jederzeit sicher angewendet werden können – egal ob Tag oder Nacht.

 

Der Angriffstrupp verwendet die Rechte-Hand-Suche unter Nullsicht-Bedingungen.
Atemschutznotfall
Ein Atemschutznotfall wurde ausgelöst! Sofort beginnen mehrere Trupps mit dem Auffinden und dem Retten des Kameraden.

Im schlimmsten Fall könnte ein eigener Trupp unter PA verunfallen. Wir sprechen dann von einem Atemschutznotfall. Zum Glück ist das die absolute Ausnahme. Wir hoffen alle, dass wir nie in eine solche Situation geraten. Aber wenn es passiert, zählt jede Minute, denn die Pressluftfalschen haben nur eine begrenzte Einsatzdauer, die davon abhängt, wie viel die betreffende Person atmet. Je nach Lage haben wir verschiedene Möglichkeiten, unsere Kameradinnen und Kameraden aus der Situation zu befreien und mit Atemluft zu versorgen. Dafür nutzen wir eine speziell gepackte Atemschutznotfalltasche.

Wie du siehst: Atemschutz ist ein komplexes Thema. Wir müssen uns auf unterschiedlichste Einsatzlagen vorbereiten. Regelmäßige Atemschutzübungen sind daher obligatorisch. Nur so können wir mit einem guten Gefühl in den Einsatz gehen.

Und zum Schluss: Auch wenn das Thema sehr ernst ist, machen solche Übungen immer eine Menge Spaß!

 

 

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Die Freiwillige Feuerwehr Bergedorf ist eine von 86 freiwilligen Wehren der Freien und Hansestadt Hamburg. Die Wehr ist rechtlich der Behörde für Inneres und Sport unterstellt. Diese Internetseite wird durch den Förderverein der FF Bergedorf betrieben und dient als Informationsquelle rund um die ehrenamtliche Tätigkeit in der Feuerwehr im Stadtteil Bergedorf. Die Mitglieder der Einsatzabteilung sind zu 100% ehrenamtlich tätig und für den Hamburger Bürger im Einsatz.